
Die Biene - Ein faszinierendes Insekt
Bienen gehören zu den ältesten Insekten auf unserer Erde und sind für das ökologische Gleichgewicht von unschätzbarem Wert. Ihre Geschichte reicht Millionen Jahre zurück, und im Laufe der Evolution haben sie beeindruckende Überlebensstrategien entwickelt. Die westliche Honigbiene (Apis mellifera) ist heute weltweit verbreitet, doch ursprünglich stammt sie aus Europa, Afrika und dem Nahen Osten.
Die Aufgaben einer Biene
Das Leben einer Biene ist von einer strengen Arbeitsteilung geprägt, die sich nach ihrem Alter richtet.
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Putzbienen (1. - 2. Lebenstag): Frisch geschlüpfte Bienen reinigen die Wabenzellen, damit die Königin dort neue Eier ablegen kann.
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Ammenbienen (3. - 12. Lebenstag): Junge Bienen kümmern sich um die Larven, indem sie diese mit Futtersaft versorgen.
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Baubienen (13. -17. Lebenstag): Die Produktion von Bienenwachs beginnt, mit dem die Bienen neue Waben für Brut und Honig bauen.
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Wächterbienen (18. - 21. Lebenstag): Diese Bienen schützen den Bienenstock und kontrollieren den Eingang.
- Sammelbienen (ab dem 22. Lebenstag): In dieser letzten Lebensphase verlassen die Bienen den Stock, um Nektar, Pollen, Wasser und Propolis zu sammeln.
Um einen einzigen Teelöffel Honig zu produzieren, muss eine Biene etwa 5.000 Blüten besuchen und rund 8.000 Kilometer fliegen. Das entspricht der Strecke von Mitteleuropa bis nach Südamerika.
Jede dieser Rollen ist essenziell für das Überleben des gesamten Volkes. Ohne diese perfekte Organisation würde der Bienenstaat nicht funktionieren.
Wie ist ein Bienenvolk organisiert?
Ein Bienenvolk besteht aus drei Gruppen:
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Die Königin: Sie ist das einzige geschlechtsreife Weibchen im Stock und legt pro Tag bis zu 2.000 Eier. Ihre Hauptaufgabe ist die Fortpflanzung.
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Arbeiterinnen: Diese weiblichen Bienen übernehmen alle anfallenden Arbeiten im Stock, von der Brutpflege über den Wabenbau bis hin zur Nahrungssuche.
- Drohnen: Die männlichen Bienen haben eine einzige Aufgabe: Die Begattung einer jungen Königin. Nach der Paarungszeit sterben sie oder werden aus dem Stock vertrieben.
Ein Bienenvolk teilt sich, wenn es zu groß wird oder neue Nistplätze benötigt. Dies geschieht durch das sogenannte Schwärmen: Die alte Königin verlässt mit einem Teil der Arbeiterinnen den Stock und sucht sich eine neue Behausung, während im alten Volk eine neue Königin heranwächst.
Das Leben einer Biene
Bienen sind hochsoziale Insekten, die in komplexen Gemeinschaften leben. Sie kommunizieren durch verschiedene Signale, darunter der berühmte Schwänzeltanz, mit dem sie ihren Artgenossen mitteilen, wo sich Nahrungsquellen befinden.
Die Lebenserwartung einer Arbeiterbiene variiert stark: Während Sommerbienen nur etwa fünf bis sechs Wochen leben, überstehen Winterbienen mehrere Monate. Die Königin hingegen kann mehrere Jahre alt werden.
Wie leben Wildbienen?
Neben der Honigbiene gibt es zahlreiche Wildbienenarten, die solitär leben. Sie bauen ihre Nester in Erdlöchern, Pflanzenstängeln oder Holzspalten und versorgen ihren Nachwuchs eigenständig, ohne in großen Völkern zu leben. Wildbienen sind oft noch effizientere Bestäuber als Honigbienen und spielen eine zentrale Rolle in der Natur.
Bienen sind weit mehr als nur Honigproduzenten, sie spielen eine essenzielle Rolle bei der Bestäubung vieler Pflanzen und tragen damit zur Biodiversität und zur Sicherung unserer Lebensmittelversorgung bei. Ihr komplexes Sozialverhalten und ihr unermüdlicher Einsatz machen sie zu einem der beeindruckendsten Lebewesen unserer Natur.